Reiten rundum Bonn
Unterschiedliche Reitweisen für verschiedene Zwecke
Die Dressur ist die Basis
Ausbildung nicht nur für Profis
Wer Turniere reiten möchte, Bereiter, Reitlehrer oder Pferdewirt werden will, kommt nicht umhin, eine klassische Reitausbildung nach den Richtlinien der FN zu machen. Zwar bietet die FN auch die Ausbildung zum Pferdewirt in der Fachrichtung „Spezialreitweisen“ an, womit Gangreiten und Westernreiten gemeint sind, doch mangels Ausbildungsstätten ist es hier nicht ganz so einfach, diese Ausbildung zu absolvieren. Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es jedoch relativ viele Möglichkeiten, Unterricht auf Isländern oder Ägidienbergern zu nehmen. Western-Reitschulen sind dagegen weniger häufig vertreten.

Freizeitreiter sind engagiert
Im Turnierbereich gibt es neben dem klassischen Spring- und Dressurreiten, der Vielseitigkeit, dem Distanzreiten, den Westernturnieren und Gangpferdeturnieren auch noch den Fahrsport und das Voltigieren, das allerdings eher im Verein ausgeübt wird.
Wer Reiten nicht zum Beruf machen will und auch keine Turnierkarriere anstrebt, zählt – von manchen Profireitern mild belächelt – zu den „Freizeitreitern“. Freizeitreiten ist jedoch nicht nur ein teures Hobby für Menschen, die ihre Waldspaziergänge im Sattel machen, sondern auch ein Aktionsrahmen für die verschiedensten Ausbildungsmethoden, für die Zucht seltener Pferderassen und nicht zuletzt ein riesiger Markt für alle diese Aktivitäten und ihre Protagonisten.
Freizeitreiter sind heute mitnichten nur Menschen, die mit dem Pferd ein bisschen durch den Wald bummeln wollen und auf eine Ausbildung verzichten. Im Gegenteil stecken viele davon eine Menge Geld und Mühe in ihre Tiere, weil sie möchten, dass es ihnen gut geht. Als Folge werden Pferde immer älter, und die wenigsten Pferdepässe enthalten heute noch den Vermerk „Schlachtpferd“. Dafür gibt es viele neue Möglichkeiten, mit einem eigenen Trainer eine neue Reitweise auszuprobieren.
Auch Online-Kurse werden für viele Reit- und Ausbildungsweisen angeboten. Mit etwas Suche finden sich qualitativ sehr hochwertige Angebote.
Neue Trainingsformen und Reitweisen
Neben der FN-Ausbildung in Dressur und Springen, Western- und Gangpferdereiten haben sich nach und nach immer mehr neue Schulen und Trainingsformen etabliert. So gibt es die Barockschulen, die Légèreté von Philipp Karl sowie etliche Lehrer, die die Bodenarbeit vor der Reitausbildung in den Fokus nehmen. Dazu gehören zum Beispiel Horsemanship-Trainer, die Ausbilder der Akademischen Reitkunst nach Bent Branderup und andere.
Sie alle vorzustellen, würde den Rahmen sprengen, daher können hier nur einige erwähnt werden.

Pferdeerziehung mit Horsemanship
Das Horsemanship ist eine ursprünglich in den USA, bzw. im Westernreiten entstandene Trainingsmethode, die laut eigener Aussage den „fairen Umgang mit dem Pferd“ in den Mittelpunkt stellt. Horsemanship-Lehrer, die die Methode bekannt gemacht haben, sind zum Beispiel Monty Roberts und Pat Parelli. In Deutschland bekannte Trainer sind unter anderem Alfonso Aguilar oder Honza Blaha. Das Horsemanship stellt zunächst die Bodenarbeit mit dem Pferd in den Mittelpunkt und ist daher ein grundsätzlich anderer Ansatz als die Ausbildung in der klassischen Reitschule, die beim Reiter beginnt.
Da das Horsemanship stärker das Pferd und weniger den Reiter im Fokus hat, befassen sich meistens Pferdebesitzer damit, die ihr junges Pferd im Westernreiten ausbilden wollen oder mit ihrem Pferd bestimmte Probleme haben (Verladen o.ä.). Diesen Schwerpunkt setzt auch die aus der Sendung „Die Pferdeprofis“ bekannte Sandra Schneider, die mittlerweile in Gevelsberg arbeitet (früher: Erftkreis). Im Rhein-Sieg-Kreis tätig ist zum Beispiel Frank Essing, Take it easy Horsemanship, Hennef.
